Die verschiedenen Kaffeezubereitungsmethoden

Es gibt viele Methoden, guten Kaffee zuzubereiten. Jede davon hat seine Qualitäten und typischen Eigenschaften.
Bei allen Methoden liegt zu Grunde, dass man etwas Erfahrung und Wissen benötigt. Aber auch Zeit.
Müssen doch alle Brühsysteme gewartet und gepflegt werden.

Grundsätzlich unterscheidet man das Brühen mit und ohne Druck.

Brühen ohne Druck:

Die älteste Brühmethode ist der Aufguss. Es ist eine sehr schonende Methode. Feine Fruchtsäuren und der schlanke Körper von Arabicabohnen werden so unterstützt.
Das Kaffeemehl wird dafür mittelfein gemahlen und mit 86-89°C heissem Wasser schwallweise übergossen.
--> türkischen oder griechischen Kaffee.

Filterkaffee:
Um den feinen Kaffeesatz in der Tasse zu vermeiden, muss der Kaffee gefiltert werden. Dazu kann z.B. eine Karlsbader Kanne mit Porzelanfilter oder ganz traditionelle Handfilter verwendet werden.
Um sich an die "Gold Cup Standard" Regel zu halten, nimmt man:
50-65g Kaffee auf 1 Liter Wasser mit 92-94°C.
Die Brühzeit sollte vier bis sechs Minuten dauern, unabhängig von der Menge Kaffee die zubereitet werden.
Der Mahlgrad wird so eingestellt, dass die oben genannte Brühzeit erreicht wird. Bei der Zubereitung von wenig Kaffee feiner mahlen, bei mehr Kaffee gröber mahlen.
Das Kaffeebett soll zwischen 2,5 und 5cm betragen.

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Karlsbader Kanne

French Press:
Um mit einer French Press oder Stempelpresskanne Kaffee zuzubereiten gibt man Kaffeepulver in die vorgewärmte Kanne und und überbrüht es mit 94-96°C heissem Wasser. Nach dem Rühren lässt man den Kaffee 3-5 Minuten ziehen. Danach drückt man den Stempel mit dem metallenen Filter auf den Kannenboden. Der Kaffee wird nun umgefüllt um den Brühvorgang zu stoppen.

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French Press

Vakuum-Kaffeemaschine:
Eine weitere, eher spektakuläre Methode ist die Zubereitung mit einer Vakuum-Kaffeemaschine. Dabei wird in der unteren Glasblase Wasser erhitzt. Dadurch steigt dies in den oberen Glastrichter. nun gibt man Kaffeemehl oben hinein, rührt um, und wartet kurze Zeit. Anschliessend nimmt man die Flamme weg. Dadurch kühlt sich die Luft im Innern der Glasblase ab und es entsteht ein Unterdruck. Der Kaffee-Extrakt wird nun durch das Filter in die untere Glasblase gesaugt.

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Vakuum-Kaffeemaschine

Kaffeezubereitung mit Druck:

Der Perkolator, auch bekannt als "Espresso-" oder "Mokkakanne", funktioniert zwar auch mit Druck, jedoch reichen die 1,5bar nicht für einen richtigen Espresso.
Dennoch kann damit starken Kaffee gebrüht werden.
Der Perkolator besteht aus drei Teilen. Im Unterteil wird das Wasser eingefüllt, in den Filtereinsatz wird das mittelfeine bis feine Kaffeemehl gegeben (glattgestrichen und nicht angedrückt). Danach wird das Kannenteil mit Steigrohr aufgeschraubt. Das Ganze wird auf dem Herd erhitzt bis das Wasser siedet und durch das Kaffeemehl gedrückt wird und sich im oberen Teil der Kanne sammelt.

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Perkolator (Bialetti)

Espressomaschinen:
Im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Zubereitungsmethoden, werden bei den Espressomaschinen das heisse Wasser mit hohem Druck (9-11bar) durch das Kaffeemehl gepresst. Erst dadurch entsteht die für Espresso typischen Crema, welche übrigens nicht zu verwechseln ist mit einem "Schäumchen".
Der Druck wird entweder mit einem manuell betätigtem Feder-Kolbensystem (Hebelmaschine) oder mittels einer Pumpe erzeugt.

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Handhebelmaschine (Faema Faemina, aus den 1960er Jahren)

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Brühgruppe mit eingespanntem Siebträger einer traditionellen Espressomaschine mit Pumpe (Faema E61 aus den 1960er Jahren).

Das Kaffeemehl, fein bis sehr fein gemahlen, wird in ein Metallsieb gegeben und mit einem sogenannten Tamper mit ca. 15-20kg festgedrückt. Das Metallsieb wird dabei vom Siebträger gehalten. Der Siebträger mit dem Sieb und Kaffee wird in der Brühgruppe festgespannt. Der Brühvorgang wird nun durch Spannen des Federkolbens bzw. Betätigen der Pumpe gestartet.
Der perfekte Espresso besteht aus einem Extrakt von 25-35ml, der aus mindestens 7g Kaffee bei 88-94°C mit rund 9bar während 20-30 Sekunden gewonnen wurde.